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Stellungen

Wenn ein Taekwondoin z.B. eine der Formen (Hyeong) läuft oder den 1-Schritt-Kampf (Ilbo-Taeryon) übt, so nimmt er zu jeder Zeit eine bestimmte Körperhaltung bzw. Position ein: Die sogenannte Stellung.Um die Abwehr- und Angriffs-Techniken im Taekwondo durchf ühren zu können, gibt es einige typische geeignete Stellungen (koreanisch Sogi). Je korrekter die Stellungen eingenommen werden, desto stabiler ist die Basis für eigene Techniken. Je nach Stilrichtung unterscheiden sich auch die Begriffe für die einzelnen Stellungen, Tritte oder Schläge leicht voneinander. Die Bewegung aus den Stellungen heraus und deren saubere Durchführung ist wichtiger Inhalt des Trainings.
Der Oberkörper ist wegen des Gleichgewichts immer aufrecht zu haltenDie Augen sind immer mit der Stellung zu richtenDas Kinn ist etwas anzuziehen
Merke: Den Kampf gewinnt nicht derjenige mit den kräftigeren Schlägen oder Tritten, sondern der mit dem sichereren Stand. Typische Grundstellungen sind: 
Moa-Sogi
(„Zusammen-Stellung“):
In dieser Stellung stehen die Füße eng parallel direkt nebeneinander zusammen. Die Zehen weisen dabei nach vorne ebenso die Blickrichtung als auch die Schultern. Die Arme liegen locker an der Seite des Körpers (flach am Körper). Dies ist die Stellung aus der am Anfang und am Ende jedes Trainings, sowie bei Partnerübungen die Verbeugung erfolgt.
Pyonhi Sogi
(„Achtung-Stellung, zehenoffene parallele Stellung“) :
Diese Stellung ähnelt stark Narani-Sogi, die Zehen sind jedoch leicht nach außen gerichtet wobei die Füße ungefähr schulterbreit auseinander stehen. Die Arme sind kreisförmig vor dem Oberkörper mit geschlossenen Fäusten. Die Fäuste sollten sich in Höhe des Gürtelknotens befinden, wobei der Abstand zwischen den beiden Fäusten ca. 5-10 cm betragen sollte und gleichzeitig sollten die Fäuste vom Körper faustbreit entfernt sein.Die Ellenbogen sind dabei leicht gebeugt jedoch sollten sie nahe am Körper liegen und nicht zu weit ausgestellt werden.
Junbi Sogi oder auch
Narani Sogi:
(„Vorbereitungsstellung“) :
Die Füße werden parallel so nebeneinander gestellt, dass sie eine Schulterbreite auseinanderstehen. Die Zehen weisen nach vorne. Die Fäuste werden in Gürtelhöhe zusammengeführt.Der Abstand zwischen den Fäusten beträgt ca. 5 cm, der Abstand der Fäuste zum Körper ca. 7 cm. Die Ellenbogen sollen dabei nahe am Körper liegen und nicht unnötig weit ausgestellt werden. Das Körpergewicht wird auf beide Beine gleichmäßig verlagert.
Chongul Sogi oder auch
Ap-Gubi oder Gunnun-Sogi
: („Schritt-Stellung, gro�e Vorwärtsstellung“): 
Ein Bein wird in Schrittrichtung ca. 1 1/2 Schulterbreiten nach vorne bzw. 1 1/2 Schulterbreiten nach hinten gesetzt.Der Abstand zwischen den Füßen in der Breite beträgt eine Schulterbreite. Die Zehen weisen nach vorne. Das vordere Bein wird soweit gebeugt, bis die Kniekehle mit der Fußferse eine senkrechte Linie bildet.Das hintere Bein darf nicht abgewinkelt werden, es bleibt völlig gestreckt. Das Körpergewicht wird auf beide Beine gleichmäßig verlagert.
Hugul Sogi oder auch
Dwit Gubi / Niunja-Sogi:
(„Rückwärts-Stellung -typische Verteidigungsstellung“):  
Die Füße stehen L-Förmig (vorderer Fuß zum Gegner, hinterer Fuß um 90° nach außen gedreht), das Körpergewicht lastet zu 2/3 auf dem hinteren Fuß.Der Vorteil ist, dass der Körper durch Pendelbewegung leicht aus der Angriffslinie des Gegners herausgebracht werden kann und der vordere Fuß zu schnellen Kontertritten verwendet werden kann (weil er schnell gewichtsfrei ist).
Gyocha-Sogi oder auch Koa-Sogi
(„X-Stellung, über Kreuz Stellung“): 
Die Beine sind überkreuzt, der Fuß des Standbeins steht voll am Boden, der andere Fuß berührt nur mit dem Fußballen den Boden, beide Knie sind leicht gebeugt, der Oberkörper ist aufrecht und der Blick geht in Angriffsrichtung.Das Körpergewicht liegt vollständig auf dem Standbein.
Guburyo-Sogi oder auch Hagdari-Sogi, Waebal-Sogi, Oebal-Sogi
(„Kranich-Stellung“):
In dieser Stellung ist das Standbein gestreckt oder gekrümmt und die Zehen zeigen nach vorne. Das andere Bein wird angezogen und Fußsohle wird dabei seitlich in Kniehöhe des Standbeines gehalten. Das Körpergewicht ruht dabei auf dem Standbein, wobei der Oberkörper gerade ist. Der Körperschwerpunkt liegt dicht am hinteren Standbein.Auf Grund des hohen Anspruchs an das Gleichgewichtsgefühl dient diese Übung vorwiegend für Gleichgewichtsübungen aber auch für Angriffs- oder Verteidigungstechniken.
Sujik-Sogi
(„Senkrecht-Stellung“):
Diese Stellung gleicht der Dwit-Gubi Stellung. Die Füße stehen jedoch nur eine halbe Schulterbreit auseinander und das Gewicht liegt nur zu 60% auf dem hinteren Bein.Das vordere Bein wird in Schrittrichtung eine halbe Schulternbreite nach vorne gesetzt und der hintere Fuß im rechten Winkel (90°) nach außen gedreht. Dabei zeigen alle Zehen vom Körper weg. Die Aussenseite des vorderen Fußes liegen auf einer Line mit der Ferse des zur Seite gedrehten Fußes. Ebenfalls wird das Gesäß so weit nach hinten geschoben, das es auf jener Linie liegt. Beide Knie sind nur ganz leicht gebeugt. Der gesamte Körper und die Hüfte sind zur Seite gedreht um eine möglichst schmale Angriffsfläche dem Gegner zu präsentieren.
Kima Sogi oder auch Annun-Sogi / Juchum-Sogi:
(„Reit-Stellung“):
Das linke Bein wird so weit nach links zur Seite gestellt, bis es ca. 1 1/2 Schulterbreiten vom rechten Fuß entfernt ist.Die Füße stehen zueinander parallel, die Zehen weisen nach vorne. Das Körpergewicht ist auf gleichmäßig auf beide Beine verteilt. Beide Knie werden gebeugt, so dass die Kniescheiben mit den Zehen der Füße eine senkrechte Linie bilden. Das Gesäß bildet mit den Fersen eine senkrechte Linie.
Sosung-Sogi
(„Gleichgewichtige Rückwärts-Stellung“): 
Wie Kima-Sogi, nur wird ein Fuß so zur Seite gedreht, dass auf einer gedachten Linie zur Ferse des nach vorne weisenden Fußes ein Winkel von 90 Grad entsteht. Das Körpergewicht ist gleichmäßig (gleichgewichtig) auf beide Beine verteilt.
Nachuo-Sogi
(„Niedrige Stellung“): 
Diese Stellung ist die weitere Form von Ap-Gubi. Dabei ist der Abstand zwischen den beiden Füßen größer und man steht tiefer. Ein Vorteil ist die bessere Möglichkeit eine Angriffstechnik am Gegner auszuführen, zusätzlich kann sie zur Stärkung der Beinmuskeln dienen. Ansonsten gleicht diese Stellung Ap-Gubi. Man steht ca. schulterbreit und die Länge des Schritts beträgt zweifache Schulterbreite. Alle Zehen zeigen dabei nach vorne, wobei das hintere Bein völlig durchgestreckt ist und das vordere Bein angewinkelt ist. Das Gleichgewicht (der Schwerpunkt) ist wie bei Ap-Gubi mittig, somit eine gleiche Gewichtsverteilung auf beiden Beinen. Die Hüfte und Schultern sind dabei nach vorne gedreht (daher Vorwärtsstellung) und die Achse durch die beiden Hüftgelenke beträgt 90 Grad zur Bewegungsrichtung.Bemerkung:Die Zehen des vorderen Fuß darf man aus dieser Position nicht sehen können.
Gojung-Sogi („große Rückwärtsstellung“): Diese Stellung entspricht in der Körperhaltung sowie in der Fußstellung Dwit-Gubi. Der wesentliche Unterschied ist die breitere Fußstellung und die gleichmäßige Körpergewichtsverteilung auf beiden Beinen. Ansonsten stimmt diese Stellung mit Dwit-Gubi überein.Das vordere Bein wird in Schrittrichtung 1,5 Schulternbreiten nach vorne gesetzt und der hintere Fuß im rechten Winkel (90°) nach außen gedreht. Dabei zeigen alle Zehen vom Körper weg. Die Aussenseite des vorderen Fußes liegen auf einer Line mit der Ferse des zur Seite gedrehten Fußes. Ebenfalls wird das Gesäß so weit nach hinten geschoben, das es auf jener Linie liegt.
Korumse-Sogi
(„Grundkampfstellung, seitliche Parallelstellung“): 
Dies ist eine Grundkampfstellung für den Freikampf oder Selbstverteidigung. Die Füße stehen dabei einigermaßen parallel wobei die Ausrichtung zum Gegner leicht seitlich ist. Das Gewicht ist gleichmäßig auf beide Füße verteilt und die Arme sind in Kampfhaltung. In dieser linken seitlichen Kampfstellung bedeutet das, das der linke Ellbogen relativ nahe am Körper ist und der Arm in Richtung des Gegners zeigt wobei der Handrücken leicht schräg steht. Der rechte Arm ist angewinkelt und ist ebenfalls nahe am Körper und zeigt in RIchtung des Gegners. Beide Hände machen eine Faust.
Gyottari-Sogi
(„Tigerstellung“):
Diese Stellung ähnelt stark Bom-Sogi jedoch liegt bei dieser Stellung das Körpergewicht auf dem vorderem Bein.Ansonsten stimmt sie weitesgehend.Das vordere Bein ist eine halbe Schrittlänge auf dem Fußballen abgesetzt wird und die Ferse bleibt angehoben. Die Knie sind leicht angewinkelt. Der hintere Fuß zeigt dabei leicht nach außen und das Knie vom hinteren Bein ist stärker gebeugt als das des vorderen Beines. Die Oberschenkel sind in dieser Stellung dicht beieinander und schützen so auch den Genitalbereich. Das Körpergewicht ruht dabei hauptsächlich wie schon erwähnt auf dem hinteren Bein und auch der Körperschwerpunkt befindet sich knapp hinter dem vorderem Fußballen.
Bom-Sogi
(„Tigerbeinstellung, Katzenstellung“):
Diese Stellung ähnelt stark Dwit-Bal-Sogi, jedoch ist Bom-Sogi viel flexibler und mehr nach vorne ausgerichtet. Da das vordere Bein eine halbe Schrittlänge auf dem Fußballen abgesetzt wird und die Ferse angehoben bleibt, ist Bom-Sogi zusätzlich auch stabiler und durch die leicht angewinkelten Knie auch spannungsgeladener. Der hintere Fuß zeigt dabei leicht nach außen und das Knie vom hinteren Bein ist stärker gebeugt als das des vorderen Beines. Die Oberschenkel sind in dieser Stellung dicht beieinander und schützen so auch den Genitalbereich. Das Körpergewicht ruht dabei hauptsächlich auf dem hinteren Bein und auch der Körperschwerpunkt befindet sich beim hinteren Bein.
Dytbal-Sogi oder auch Dwit-Bal-Sogi oder Twitpal-Sogi („Hinterbeinstellung, Rückfußstellung“):Diese Stellung hnelt stark Bom-Sogi. Das vordere Bein ist eine halbe Schrittlnge auf dem Fußballen abgesetzt wobei die Ferse angehoben bleibt und der hintere Fuß quer zur Richtung steht. Das Knie vom hinteren Bein ist stärker gebeugt als das des vorderen Beines. Das Körpergewicht ruht dabei hauptsächlich auf dem hinteren Bein (90%) und auch der Körperschwerpunkt befindet sich beim hinteren Bein. Wichtig ist besonders die aufrechte Haltung sowie der kurze Abstand vom vorderen Bein.